Das Theater Basel hat im April 2023 entschieden, eine Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln, in deren Rahmen der CO2-Ausstoss in allen Hauptbereichen reduziert wird.
Auch die BLKB als offizielle Kulturpartnerin des Theater Basel macht sich durch entsprechende Massnahmen seit jeher stark für eine nachhaltige Entwicklung für Mensch, Gesellschaft und Umwelt in der Region.

Beide Parteien haben vereinbart, zum Thema Nachhaltigkeit noch enger zusammenzuarbeiten, Synergien zu nutzen und gemeinsame Massnahmen zu entwickeln und zu unterstützen.

Hier erfahren Sie mehr über die Anstrengungen beider Parteien zum Thema Nachhaltigkeit:

www.theater-basel.ch/nachhaltig
www.blkb.ch/nachhaltigkeit

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Seit vielen Jahren verbindet das Theater Basel und die BLKB eine erfolgreiche und vertrauensvolle Partnerschaft. Im vergangenen Jahr wurde diese um weitere vier Jahre bis 2027 verlängert.

Während die Partnerschaft in vielen Bereichen bereits konstruktiv und innovativ ‹gelebt› wird, haben sich die Parteien als Ziel gesetzt, auch beim Thema Nachhaltigkeit noch enger zusammenzuarbeiten. Hierbei gilt es vor allem, Erfahrungen auszutauschen, Synergien zu nutzen, sowie gemeinsame Massnahmen und Projekte umzusetzen und zu unterstützen.

Sowohl das Theater Basel als auch die BLKB sind sich ihrer Verantwortung als namhafte Institutionen in der Region bewusst. Verantwortung bedeutet in diesem Kontext, insbesondere auch dem Thema Nachhaltigkeit durch strategisch verankerte und konsequent durchgeführte Aktivitäten und Massnahmen noch stärker Rechnung zu tragen. Denn Nachhaltigkeit heisst, immer auch an ‹morgen› zu denken und auch den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen.

Zu diesem Zweck haben sich das Theater Basel und die BLKB darauf verständigt, einen ‹proof-of-concept› zu dokumentieren und ein konkretes Nachhaltigkeitsprojekt in der Region zu unterstützen.


Das Theater Basel arbeitet daran, den CO2-Ausstoss in ihren zentralen Handlungsfelder Diskurs, Ressourcen und Mobilität in den kommenden Jahren zu reduzieren. Der Wandel zu einer emissionsarmen Mobilität hat hierbei das grösste Potenzial zur Absenkung. Aus diesem Grund entwickelt das Theater derzeit konkrete Massnahmen, um die Emissionen in diesem Bereich stetig zu reduzieren.

In Zusammenarbeit mit der BLKB wird jährlich ein Teil der verbleibenden Emissionen im Bereich Mobilität über ein Klimaschutzprojekt der Frenkentäler Forstbetriebe kompensiert. Des Weiteren wird durch die Unterstützung eines ‹Naturprojekts› in der Gemeinde Langenbruck explizit die Biodiversität und den Schutz und die Erhöhung der Artenvielfalt gefördert. Somit leisten beide Parteien einen ganzheitlichen und umfassenden Beitrag zum Schutz der Natur und des Lebensraums in unserer Region.

Sinnbild für diesen Projektansatz ist die Installation über dem Haupteingang im Foyer des Theater Basel, bei dem die Entwicklung des Projekts und der damit verbundenen Artenvielfalt dargestellt wird. 

Das Projekt


Ein ganzheitlicher Beitrag zum Schutz von Klima und Natur beinhaltet neben der CO2-Kompensation mittels Waldaufforstung zunehmend auch die gezielte Förderung der Biodiversität und damit den Artenschutz. Dieser geht stets von der Erhaltung spezifischer Lebensbedingungen in einer bestimmten Region aus. Dazu werden punktuell geschützte Lebensräume für bedrohte Arten geschaffen. Solche sogenannte Trittsteinbiotope bieten Pflanzen und Tieren ein Zuhause, erleichtern ihnen die Ausbreitung in der Umgebung und fördern dadurch die Artenvielfalt in der Region.


Im Oberbaselbiet finden sich zahlreiche solcher Trittsteinbiotope, einige davon liegen im Revier des Forstbetriebs Frenkentäler. Der Zweckverband wurde 2021 aus den Forstrevieren Hohwacht und Oberer Hauenstein gegründet. Zu den Aufgaben des Betriebs gehört nicht nur die Holzproduktion, sondern auch der Schutz vor Naturgefahren oder die Gewährleistung von Naherholung, sauberem Trinkwasser und reiner Luft. Von zwei Standorten aus schützt, pflegt und bewirtschaftet der Forstbetrieb Waldbestände in 11 Gemeinden.
Zu den insgesamt über 300 Hektaren Naturschutzfläche im Forstrevier Frenkentäler zählt auch die Landschaftskammer ‹Paradiesli› in Langenbruck. Diese erstreckt sich auf 6.5 Hektar über die letzten Ausläufer der Jura-Gebirgskette und beheimatet abwechslungsreiche Mischwälder sowie naturnahe Weideflächen, hin und wieder durchsetzt von einzelnen Büschen, Sträuchern und Einzelbäumen.

Lageplan "Paradiesli"
Lageplan ‹Paradiesli›

Solche fliessenden Übergangsbereiche zwischen Wald und Offenland sind die Heimat einer Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten, die in den letzten Jahrzehnten stark unter Druck geraten sind. Denn aufgrund intensivierter Bewirtschaftung und nachlassender Beweidung sind helle Wälder heute selten geworden. Stehen zu viele grosse Bäume in einem Wald, können in deren Schatten kaum Sträucher und Kräuter wachsen und es fehlt dem Rehwild, diversen Reptilien- und Vogelarten sowie Kleinsäugern an Nahrung und geeigneten Verstecken. Bedrohte lichtliebende Tier- und Pflanzenarten sind deshalb zwingend auf Lebensräume mit hellen Waldgebieten und unregelmässig verlaufenden Waldrändern angewiesen.

Impressionen ‹Paradiesli›

Das ‹Paradiesli› bietet grosses ökologisches Potential, das mit gezielten Aufwertungsmassnahmen besser ausgeschöpft werden kann. Das Naturprojekt in Langenbruck verfolgt deshalb das Ziel, die ökologisch äusserst wertvolle Verzahnung von Wald und Weide zu fördern. Dazu reduziert der Forstbetrieb den Baumbestand punktuell, wobei widerstandsfähige heimische Bäume und wertvolle Strauchgruppen erhalten werden. Mit Steinen, Ästen und Baumstämmen werden anschliessend zusätzliche Strukturen angelegt, sodass ein unregelmässig fliessender Waldrand entsteht. Mit einem Mosaik aus Wiesenbuchten mit seltenen Gräsern und Blumen, hellen Waldlandschaften sowie wertvollen Einzelbäumen, Gebüschen und Kleinstrukturen im Weidland schafft das Projekt einen vielseitigen Lebensraum und fördert damit die Biodiversität im Oberbaselbiet. Durch eine konsequente Nachpflege stellt der Forstbetrieb zudem sicher, dass lichtliebende Tier- und Pflanzenarten langfristig von diesen idealen Bedingungen profitieren können.

Bild
Silhouette von Bäumen

Entwicklung ‹Paradiesli› – schematische Darstellung

Tagebuch


Vielseitiger Mischwald, markante Bäume und wertvolle Lichtungen. Als im Frühjahr 2023 Simon Tschendlik, Forstingenieur und Co-Geschäftsleiter der Forstbetriebe Frenkentäler, zusammen mit Tabea Haupt, Projektleiterin Aktion Spechte & Co. bei ProNatura, für die Begehung eines Naturschutzprojektes auf der Rehagweid im Schönthal unterwegs waren, erkannten Sie das Aufwertungspotenzial des ‹Paradiesli› sofort. Aufgrund der ähnlichen Bedingungen wie im benachbarten Projekt und dem dortigen Erfolg der Aufwertungsmassnahmen konnten die beiden Experten davon ausgehen, dass ähnliche Eingriffe auch im ‹Paradiesli› zu einer markanten Verbesserung der Lebensbedingungen für verschiedenste Tier- und Pflanzenarten führen.

Da der Waldrand im Perimeter sehr dicht und statisch wächst und dadurch wertvolle bestehende Lichtungen abschirmt, nimmt der Forstbetrieb im letzten Quartal 2024 in einem ersten Schritt den Waldrand zurück und versieht diesen mit unterschiedlich grossen Buchten. Dazu werden stabile Baum- und wertvolle Strauchgruppen sowie starke, alte Einzelbäume ausfindig gemacht. Während Weichhölzer und früchtetragende Sträucher vorwiegend erhalten bleiben, werden fremdartige und minderwertige Baumindividuen aus dem Wald genommen. Diese werden markiert, sodass sie im kommenden Winterhalbjahr gerodet werden können. Ein besonderer Fokus in der Reduktion des Baumbestandes gilt dabei einer etablierten Grasnarbe im oberen lichten Bereich des Waldbestandes. Diese bereits bestehende Krautschicht wird bei Erhöhen des Lichteinfalls eine Tendenz zur Ausbreitung zeigen.

Die geplante Auslichtung führt zu einem standorttypischen Waldcharakter, der aufgewertete Waldrand wird mit den Eingriffen optimal mit dem Offenland verzahnt und bietet damit künftig einen strukturreichen Lebensraum.

Aktuell wird das Betreten des ‹Paradiesli› jedoch vermieden. Einerseits ist aufgrund der schlechten Wetterlage der vergangenen Wochen mit hohen Niederschlägen Vorsicht geboten. Andererseits herrscht in der Region von April bis Juli Brut- und Setzzeit – insofern wird der Natur die hierfür gebotene Ruhe gewährt.

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Ansicht ‹Paradiesli›

Unterstützen Sie das Projekt mit einer Spende. Ihr Beitrag fliesst vollumfänglich in das Naturprojekt ‹Paradiesli› und wird zweckgebunden für die Entwicklung des Areals verwendet.

IBAN
CH87 0076 9040 7912 5200 1
Kennwort: Paradiesli

Twint
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